Die Schweizer Waldbewirtschaftung ist generell naturverträglich und steht im internationalen Vergleich gut da. Eine naturverträgliche Bewirtschaftung ist die Grundlage für alle Naturschutzmassnahmen im Wald.
Durch die Verwendung von einheimischen, dem Standort angepassten Bäumen können sich die Wälder heute zu 90% regenerieren. Mit einfachen Massnahmen können wichtige natürliche Lebensräume für Flora und Fauna im Rahmen einer Waldbewirtschaftung, die die verschiedenen Nischen und Strukturen erhält, erhalten und entwickelt werden. Altes stehendes Holz und Totholz am Boden bieten Lebensraum für viele bedrohte Arten. Durchforstungsmaßnahmen schaffen Platz für z.B. das Waldmoiré oder den Venushuf. Natürliche Stufenkanten verbessern den Übergang vom Wald zu offenen Flächen.
Praxishilfe: Holzernte und Naturschutz
Diese Publikation von Hahn et al. (2005) zeigt, wie man Holz im Wirtschaftswald naturverträglich ernten kann. Sie enthält waldbauliche Merkblätter sowie Fotodokumentationen und Formulare. Eine Reihe von Vogelarten, die sich als Indikatoren für die Artenvielfalt im Wald eignen, und sechs Waldgruppen werden vorgestellt. Zusätzlich zu diesem praktischen Leitfaden gibt es einen Hauptbericht «Holzernte und Naturschutz» (Mollet et al., 2005), der die Folgen einer verstärkten Holzernte für die Artenvielfalt in Wäldern detailliert beschreibt.
Hahn P., Heynen D., Indermühle M., Mollet P., Birrer S. (2005): Holznutzung und Naturschutz. Praxishilfe mit waldbaulichen Merkblättern. Vollzug Umwelt. Bern: Schweizerisches Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Sempach: Schweizerische Vogelwarte. 113 S.
Mollet P., Hahn P., Heynen D., Birrer S. (2005): Holzernte und Naturschutz, Hauptbericht. Umweltpapier Nr. 378. Bern: Schweizerisches Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Sempach: Schweizerische Vogelwarte. 53 p.